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Donnerstag, 28. Juli 2022

Jump!

 696. Episode 

A.E. (Alter Ego): Das war es also, was dem "Splash" (s. 695. Episode) vorausgegangen ist! 
B.D.: Ja, und nicht nur temporär vorausgegangen, sondern auch kausal. Wobei das temporäre Vorausgehen nur dann erkenntnisfördernd ist, wenn es auch ein kausales ist. Sonst bleibt es eine der beliebten Schein-Korrelationen. 



Montag, 14. Februar 2022

schon wieder der schwarze Mann

 657. Episode 

A.E. (Alter Ego): Alles steht. Die Passanten, der Radfahrer, die Lichtmasten, der Zebrastreifen, die Ampeln, die Rot zeigen. Nur das weisse Auto rast vorbei. Wer da wohl drinnen sitzt? 
B.D.: Der schwarze Mann. Auch er unbewegt, im unbewegt rasenden Auto. Das Foto lässt immer alles erstarren. Im Foto-Blick gibt es keine Bewegung, keine Veränderung: nur den Stillstand. Der Foto-Blick ist zeitlos, weil ohne Zeit. Er fixiert den Moment für die Ewigkeit. Das tut und kann der Augen-Blick nicht. 



Mittwoch, 10. November 2021

Einzelgänger (2): auf der Wiese

 638. Episode 

A.E. (Alter Ego): Ein Einzelgänger? Wohl eher ein Einzelsteher! 
B.D.: Ja, und völlig immobil. Da wird man Solipsist. 



Montag, 8. November 2021

Einzelgänger (1): im Wald

637. Episode 

A.E. (Alter Ego): Ein Einzelgänger? Wohl eher eine Einzelgängerin! 
B.D.: Ich könnte sagen, es handelt sich um ein generisches Maskulinum. Aber es geht ja gar nicht um Mann oder Frau, sondern um Singularität, und um ihre Visualisierung: durch Kontrast, Farbgebung, Grössenrelationen, Raumverteilung, Symmetrien, und optische Zitate: Rotkäppchen, Gretel (ohne Hänsel), J.J. Rousseau 



Montag, 8. Februar 2021

Best of B.D. (65): Lob des Schwarz - Weiss

 27.1.2013 - 171. Episode: Lob des Schwarz/Weiss 

A.E. (Alter Ego): Wie viel und nett du noch gezeichnet hast vor acht Jahren! Aber trotzdem muss jetzt einmal Schluss sein mit deinen schwarz-weiss-Exkursen. 
B.D.: Ja, vorläufig zumindest. Obwohl: optisch gibt es natürlich nichts Stärkeres in der Darstellung von Gegensätzen und Polarität - und die werden uns noch eine Weile begleiten. 


Freitag, 16. Oktober 2020

Selfie mit Überwachungskamera (7)

 545. Episode 

A.E. (Alter Ego): Sind ja ganz nett, diese Fotos - aber wozu eigentlich die Überwachungskamera? Selfies ohne sie sind viel besser und schöner! 
B.D.: Die hier gezeigten Fotos sind Selfies der 2. Ebene: nicht mehr die reale Person wird in ihnen abgebildet, sondern ihr Abbild. Es sind Bilder von den Bildern, die zunehmend massenhaft und automatisiert produziert werden, und sich der Verfügbarkeit der Abgebildeten entziehen.
Die gezeigten Selfies der 2. Ebene sind Versuche einer demonstrativen punktuellen Rückgewinnung des Rechts auf das eigene Abbild. 





















Mittwoch, 7. Oktober 2020

Selfie mit Überwachungskamera (3)

541. Episode 

A.E. (Alter Ego): Also, ich war ja immer schon skeptisch bei deinen Überwachungskamera-Selfies (vgl. 539. und 540. Episode); ich habe immer schon vermutet, dass das keine Selfies sind, dass es da eine dritte Kamera gibt, die die Fotos macht, die du jetzt zeigst. 
Und mit deinem heutigen Foto lieferst du den Beweis: vom Handy, mit dem da angeblich ein Selfie gemacht wird, ist nichts zu sehen! Und der Mann, der dir bekannt vorkommt, sieht auch nicht nach Selfie aus, sondern eher wie jemand, der aus dem Bild will. 
B.D.: Und wo soll sie gewesen sein, diese angebliche dritte Kamera? Hoch in den Lüften?  Und wer hat mit ihr fotografiert? 
A.E.: Das wirst wohl du gewesen sein, deshalb hast du ja auch diese Fotos ...



Dienstag, 6. Oktober 2020

Selfie mit Überwachungskamera (2)

540. Episode

B.D.: Da ist schon wieder der, der sein Bild im Display einer diesmal anderen Überwachungskamera fotografiert, das ihn zeigt, wie er mit seinem Handy das Bild fotografiert, das die Überwachungskamera gerade von ihm macht.
A.E. (Alter Ego): Und, wer ist das eigentlich? 
B.D.: Irgendwie kommt er mir bekannt vor. 



Montag, 5. Oktober 2020

Selfie mit Überwachungskamera (1)

539. Episode 

Da fotografiert jemand sein Bild im Display der Überwachungskamera, das ihn zeigt, 
wie er mit seinem Handy gerade das Bild fotografiert, das ihn im Display der Überwachungskamera zeigt.  



Montag, 27. April 2020

Best of B.D. (43): Auf und Ab in Krisenzeiten

21.3.2011 - 77. Episode: das Paradigma des Mäander




















A.E. (Alter Ego): Der Mäander mäandert so ruhig dahin. Aber wenn das Ups und Downs sind, kann es manchmal ganz schön heftig werden, und da dann besonders die Downs, wie derzeit ...
B.D.: Aber das Schöne und auch Tröstliche am Mäander ist, dass er immer wieder zurückkehrt und sich in die entgegengesetzte Richtung aufmacht - dem Down folgt das Up.

Sonntag, 19. April 2020

Best of B.D. (39): zur Philosophie des Home-Office

23.1.2010 - 21. Episode: die prästabilierte Harmonie




















A.E. (Alter Ego): Vor 10 Jahren schon hast du diesen zentralen Beitrag zur (inzwischen konsequent weiter und zu Ende gedachten) Phänomenologie der Quarantäne und des Home-Office geliefert - gleichsam als philosophische Basis für alles, was derzeit in besonders radikaler Umsetzung geschieht.
B.D.: Ja, wir sind schon lange auf diesem Weg der Reproduktion und Miniaturisierung der Welt in ihrem Abbild. Die Digitalisierung hat das beschleunigt (neben anderen externen Faktoren).
A.E.: Jetzt reden wir schon wieder über Corona.

Dienstag, 10. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (50): Wien 2018 (2)

B.D. hat fotografiert -
Fotos, Photography, Philosophy - Enjoy!






























Ich fotografiere, was ich nicht malen möchte, und ich male, was ich nicht fotografieren kann.
Man Ray

Montag, 9. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (49): Wien 2018 (1)

B.D. hat fotografiert -
Der Beitrag zur aktuellen "Street Photography"

















Heute kann man alles fotografieren.
Robert Frank

Sonntag, 8. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (48): Wien 1980 (3)

B.D. hat fotografiert -
Fotos steuern die Wahrnehmung.



























Fotografieren heisst Bedeutung verleihen. Es gibt wahrscheinlich kein Sujet, das nicht verschönt werden kann; und überdies gibt es keine Möglichkeit, die allen Fotografien eigene Tendenz, ihren Sujets Wert zu verleihen, zu unterdrücken. Aber die Wertvorstellung selbst kann verändert werden. 
Susan Sontag, 1977

Samstag, 7. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (47): Wien 1980 (2)

B.D. hat fotografiert -
Jedes Foto erzählt jedem Betrachter eine andere (die nur ihm eigene) Geschichte.




Fotografien vermitteln nicht einfach Realität. Die Realität wird vielmehr danach befragt und bewertet, inwieweit sie der Fotografie entspricht. (...) Statt ganz einfach die Wirklichkeit wiederzugeben, ist das Foto zum Masstab der Art und Weise geworden, in der uns die Dinge erscheinen, und hat damit dem Begriff der Wirklichkeit als solchem (...) einen neuen Inhalt gegeben.
Susan Sontag, 1977 

Freitag, 6. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (46): Wien 1980 (1)

B.D. hat fotografiert -
Wer aller will/kann da noch Objekt des Fotografierens werden?



























Wir lernen, uns selbst mit den Augen der Kamera zu sehen; sich für attraktiv halten heisst nichts anderes als glauben, dass man auf einem Foto gut aussehen würde. 
Susan Sontag, 1977

Donnerstag, 5. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (45): Wien 1978 (4)

B.D. hat fotografiert -
Was? Wie? Wo?



Die Macht einer Fotografie liegt darin, dass sie Augenblicke überprüfbar macht, die der normale Zeitablauf unverzüglich enden lässt. Dieses Einfrieren der Zeit - das ebenso anmassende wie quälende Innehalten jeder Fotografie - ist es, was neue und umfassendere Massstäbe von Schönheit setzt.
Susan Sontag, 1977

Mittwoch, 4. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (44): Wien 1978 (3)

B.D. hat fotografiert -
Das Auto, die Strasse, der Gehsteig, der Wagen, die Fenster, das Fenster in der Spiegelung, das Tor, das Nahe, das Ferne, die Bewegung, der Stillstand -
realer Zufall und fotografische Inszenierung, oder umgekehrt?





















Die Fotografie dient nicht nur vielerlei narzisstischen Zwecken; sie ist auch ein wirkungsvolles Instrument, um unsere Beziehung zur Welt zu entpersönlichen. Und diese beiden Einsatzmöglichkeiten ergänzen einander. Wie ein Fernglas, durch das man von beiden Seiten gleichermassen hindurchschauen kann, rückt die Kamera fremde Dinge heran, macht sie vertraut, während sie vertraute Dinge verkleinert, abstrahiert, fremd macht, auf Distanz bringt. 
Susan Sontag, 1977 

Dienstag, 3. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (43): Wien 1978 (2)

B.D. hat fotografiert -
Wer wollte, konnte die Imageprobleme des Rauchens schon 1978 kommen sehen.



Die Fotografie ist ein Hilfsmittel zur Auseinandersetzung mit Dingen, von denen jeder weiss, ohne sich damit zu befassen. Meine Fotografien wollen etwas darstellen, was man nicht sieht. 
Emmet Gowin

Montag, 2. September 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (42): Wien 1978 (1)

B.D. hat fotografiert -
So kann man es wirklich nur am Foto sehen.



























Man wählt Motive, weil sie langweilig oder banal sind. Da wir ihnen gleichgültig gegenüberstehen, wird bei ihnen am deutlichsten, welche Fähigkeiten zu "sehen" die Kamera hat.
Susan Sontag, 1977